Meine Beschreibung zur Bindung
Bindung kann man nicht erzwingen, Bindung muss wachsen. Es müssen beide, Mensch und Pferd dazu bereit sein sich zu öffnen und den Anderen in sein Bewusstsein zu lassen. Dann, nur dann kann eine Bindung zwischen zwei Lebewesen entstehen. Dazu gehört Vertrauen, kann ich meinem Pferd vertrauen, aber noch wichtiger, kann mein Pferd mir vertrauen….
Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir uns in die Gedankenwelt unserer Pferde versetzen können.
Wir müssen lernen wie ein Pferd zu denken und nicht verlangen, dass unser Pferd wie wir, ein Mensch denkt!
Ich sehe immer wieder, wie Pferdemenschen versuchen Pferde zu vermenschlichen und sich dann wundern, dass irgendwann das Pferd versucht sich dagegen zu wehren.
Unsere Pferde folgen Instinkten und wenn wir ihnen nicht den Schutz bieten, den sie brauchen, werden sie die Bindung lösen und sich von sprichwörtlichen „Acker“ machen.
In meinen vielen Stunden, die ich mit meinen und auch fremden Pferden verbracht habe, konnte ich lernen, ein wenig wie ein Pferd zu denken und zu fühlen. Durch die Studie von Anatomie und Biomechanik wurde mir auch klarer was ein Pferd körperlich kann und was nicht. Wenn ich jetzt mit Pferden trainiere, ist es, als ob ich in sie reinschlüpfe und jede Biegung, jeden Schritt selbst mache, ob vom Boden oder aus dem Sattel heraus.
Bindung ist also nicht nur geistig, sondern auch körperlich spürbar.
Meine Schüler fragen mich oft, wie kann ich die Bindung zu meinem Pferd, so wie du es hast bekommen?
Ich sage immer nur, dass ich es dir nicht beibringen kann, ich kann dir nur den Weg zeigen, gehen musst du ihn allein. Irgendwann wirst du es fühlen und diese Bindung ist da. Ich habe immer eine Gänsehaut dabei, wenn dieser, für mich noch immer magische Moment der absoluten Bindung da ist. Es gibt ihn nicht jeden Tag, aber er stellt sich immer öfter ein, wenn man es zulässt.
Dann kannst du das Halfter abnehmen und nichts, aber auch gar nichts wird Euch in diesem Moment trennen….