Meeting mit deinem Pferd
Meeting bedeutet einfach nur, Treffen.
„Sobald ich mein Pferd kenne, werde ich auch in der Lage dazu sein, seine Körpersprache zu lesen. Ich beginne die Ausbildung mit sogenannten Meetings, bei denen Pferd und Mensch aufeinandertreffen und sich dabei sehr genau kennenlernen“
(Jossy Reynvoet – aus dem Buch „Beziehungspflege Horsemanship“)
Genauso mache ich es auch die ersten Tage mit neuen Pferden.
Das geht auch mit deinem Pferd, das du schon ganz lange hast.
Du kannst es auch zwischendurch nutzen, um euch gemeinsame Zeit zu schenken.
Es geht einfach darum sich kennenzulernen, wertfrei, und im Hier und Jetzt miteinander zu sein.
Warum ist es so wichtig…
Nichts anderes machen Pferde den ganzen Tag in der Herde. Sie stehen da nicht nur herum. Sie teilen gemeinsame Zeit, sie knüpfen durch das Herumstehen und miteinander Fressen Bande und sie entwickeln Bindungen und Vertrauen. Sie lernen die anderen Herdenmitglieder und ihre Reaktionen einzuschätzen und damit umzugehen.
Nichts anderes mache ich in den Meetings/Treffen, ich setze mich in die Mitte der Halle, oder stelle mich zu ihnen auf die Weide und beobachte, lasse mich aber auch beobachten. So kann ich lernen das Pferd zu lesen und zu verstehen, genauso kann aber auch das Pferd sehen, wie ich mich verhalte und beginnt mich einzuschätzen und dadurch Vertrauen zu mir zu finden.
Versucht es einmal in der Halle oder auf einem Platz und stellt euch folgende Fragen:
Wie reagiert dein Pferd auf die Situation allein mit dir?
Wie reagiert dein Pferd auf Bewegungen in der Umgebung, ist es unsicher oder macht es ihm überhaupt nichts aus?
Aber auch sehr wichtig ist, wie füllst du dich, was empfindest du dabei?
Wir machen es, um herauszufinden
Wer dein Pferd ist
Wie du dein Pferd siehst
Wer du für dein Pferd bist
Wie dein Pferd dich sieht
Ob du das Gefühl hast, dass ihr eine Verbindung habt
Du kannst auch kleine Meetings nebenbei machen.
Du kannst dich einfach nur, neben dein Pferd auf der Weide stellen. Du achtest auf die Umwelt, wärend es in Ruhe fressen kann, damit übernimmst du die Rolle eines ranghöherem Weidepartners, der aufpasst und Sicherheit gibt. Oder du kraulst sein Fell an einer Stelle, die juckt, vertreibst ein paar Fliegen und gibt’s dadurch ein partnerschaftliches Gefühl. Du kannst aber auch einfach nur danebenstehen und mit deinem Pferd in die Ferne schauen.
Ich finde es wichtig, einfach mal nichts von den Pferden zu wollen.
Mein Pferd soll nicht das Gefühl bekommen, wenn Der kommt, muss ich immer was tun…
Leider nehmen sich nur wenige die Zeit, um auf diese Art eine Bindung und Verbindung zu ihrem Pferd zu herzustellen.
Ich mache es bewusst auch an den Orten, an denen wir sonst zusammen trainieren. Einfach das Pferd losmachen und es tun lassen, was es tun möchte. Ganz oft kommt dann irgendwann eine Aufforderung zum Spielen, die ich dann auch sehr gern annehme. Oft aber auch nur eine Aufforderung zum kraulen…
Last es auf euch zukommen und das Pferd entscheiden, so funktioniert Freundschaft.